Als Karner steht die romanische Rundkapelle mit Apsis in der Kirchhofanlage im Süden der Pfarrkirche Mödling-St. Othmar in der Stadtgemeinde Mödling. Die Herrschaft Mödling gehörte Herzog Heinrich dem Älteren (1158–1223) aus dem Babenberger-Geschlecht. Der Karner wurde 1182 gestiftet, seine Achse zeigt auf den Sonnenaufgang am Ostersonntag 1181. Nach dem Tod Heinrichs des Jüngeren 1236 fiel Mödling an Herzog Friedrich II., der den Karner umbauen ließ. Unter Gertrud wurde die Kapelle nach 1252 erhöht. 1683 suchten Menschen während der Türkenbelagerung Schutz im Karner und starben dort. 1698 erhielt er ein Doppelzwiebeldach. 1884 wurde das Untergeschoß geöffnet, 1896 erfolgte eine Restaurierung durch Gustav von Neumann. An den Außenmauern sind deutlich die zwei Bauphasen erkennbar. Der ursprüngliche Bau war aus behauenen Quadern errichtet, der obere Teil ist aus Bruchsteinen aufgebaut. Auch das spätromanische, rundbogige Stufenportal stammt aus der Zeit nach 1252. Von außen nach innen verläuft ein Spiralfries, ein Pfeifenfries mit Menschenköpfen und Fratzen, ein Lilienfries und ein Zangenfries. Der Innenraum der Kapelle hat einen Durchmesser von ca. 8 Metern, das Untergeschoss geht 8 Meter in die Tiefe. Im Karner-Glockenturm befanden sich ursprünglich vier Glocken, wovon drei Glocken aus der Barockzeit heute noch erhalten sind: die Liebfrauen-Glocke (2200 kg), die Othmar-Glocke (1100 kg) sowie die Christophorus- und Pantaleon-Glocke (800 kg). Im Zweiten Weltkrieg mussten die Glocken abgeliefert werden, die kleinste kam nicht zurück.

Objektfotos
Niederösterreich 3D - Mödling - Karner
Niederösterreich 3D - Mödling - Karner

Standort



Mehr aus dem Bezirk Mödling: