Römisches Medaillon mit stark plastisch ausgetriebener Ganymedbüste. In der Art einer phrygischen Mütze überragt der Adler den Kopf. Die Arme des Ganymed sind unproportioniert klein wiedergegeben. Die rechte Hand ist erhoben, die linke hält vor der Brust den Hirtenstab. Unter der rechten Achselhöhle sind die Krallen des Adlers sichtbar. Im Hintergrund sind links oben ein Köpfchen und darunter die Hirtenflöte (Syrinx), rechts ein (Hirten)Hund und eine nackte männliche Figur dargestellt. Am Rand befinden sich drei Nietlöcher.
In seiner Größe und vor allem in der ovalen Form unterscheidet sich das Medaillon von runden und rechteckigen Schildbuckeln mit vergleichbaren Darstellungen in Treibarbeit. Möglicherweise handelt es sich um den Brustschmuck eines prunkvollen Pferdegeschirrs, der über die mittlere Riemenverteilerscheibe des Brustriemens geschnallt werden konnte.
Modell: © Landessammlungen Niederösterreich, Niederösterreich 3D

Objektdetails
Fundort: Carnuntum, 1901
Material: Bronze, vergoldet
Maße: H 30,2 cm; B 24,6 cm
Datierung: 2.-3. Jh. n. Chr.