Bernhardsthal
Die Marktgemeinde im äußersten Nordosten des Weinviertels gilt als der am weitesten vom Meer entfernte Ort Österreichs. Zu ihren Gewässern zählen der Hamelbach, der Bernhardsthaler Teich und die Thaya. Bodenfunde belegen eine Besiedelung seit der Jungstein- und Bronzezeit. Eine Siedlung westlich des Orts stammt aus der Lengyelkultur, eine Hundebestattung wurde auf 4300 v. Chr. datiert. Etwa 2000 Jahre später entstand dort ein Gräberfeld der Aunjetitzkultur. Aus der Hallstattzeit (800–400 v. Chr.) stammen die „Drei Berge“, eine Gruppe von Hügelgräbern. Zwischen 1974 und 1980 wurde an der Thaya eine germanische Siedlung aus dem 1.–4. Jahrhundert ausgegraben, durch die der Spitzgraben eines römischen Marschlagers verlief – ein Relikt des Feldzugs Marc Aurels um 178 n. Chr. Aus dem 6.–9. Jahrhundert sind slawische Siedlungen nachgewiesen. Im nahegelegenen Pohansko (Břeclav/Lundenburg) befand sich im 9. Jahrhundert ein Zentrum des Großmährischen Reichs. Aus dieser Zeit stammt das „Bernhardsthaler Bleikreuz“, dessen Verbreitung auf eine bayrische Missionsroute schließen lässt.
Die Gründung des heutigen Bernhardsthal dürfte im Zuge der deutschen Besiedlung um 1050 erfolgt sein. 1171 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt; Ausgrabungen zeigen, dass Teile der frühen Siedlung im heutigen Teichgebiet lagen.
Gemeindedetails
Fläche: 51,96 km² Höhe: 166 m ü. A.Web: www.bernhardsthal.gv.at
Orte im Gemeindegebiet
Bernhardsthal, Katzelsdorf, Reintal