Friedenskirche im 1938 abgesiedelten Ort Döllersheim. Der Zeitpunkt der Errichtung der damals den heiligen Petrus und Paulus geweihten Kirche ist nicht bekannt. In der Romanik bestand die Kirche aus einem schmalen Langhaus mit rechtwinkligem Chor und wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts um den Westturm und zwei Seitenschiffe erweitert. Am Beginn des 15. Jahrhunderts wurde ein gotischer Chor errichtet. Das nach einem Hussitenangriff im Jahr 1427 schwer beschädigte Langhaus wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts abgebrochen und neu aufgebaut. 1942 wurde die Pfarre Döllersheim wegen der Aussiedlung aufgelassen. Ab dem Jahr 1976 wurde die Ruine der Kirche restauriert. Das Mittelschiff erhielt ein neues Dach, dessen Neigung allerdings nicht dem ursprünglichen entspricht. Seit 1981 befinden sich die Kirche nicht mehr im militärischen Sperrgebiet. Am 13. September 1986 erhielt die Kirche durch Bischof Franz Žak die kirchliche Weihe. Sie steht wieder unter dem Patrozinium der Apostel Petrus und Paulus, erhielt jedoch den Namen „Friedenskirche“. Die Kirche steht unter Denkmalschutz und unter dem Schutz der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten.
Der Truppenübungsplatz Allentsteig (bis 1964 Truppenübungsplatz Döllersheim) wurde zur Zeit des Dritten Reichs angelegt und war ursprünglich benannt nach Döllersheim, einem der wichtigsten Orte der insgesamt 40 Dörfer, die gleich nach dem Anschluss 1938 für militärische Zwecke ausgesiedelt wurden. Die Orte selbst wurden zwar entvölkert, aber auf höchsten Befehl verschont, da der Vater Adolf Hitlers nahe Döllersheim (in einem Ort namens Strones) gebürtig war. Nach den Kriegswirren und dem Abzug der Besatzung beschloss die Regierung unter Julius Raab im Jahr 1957, dass Aussiedler kein Recht mehr auf ihren früheren Besitz hatten. Im selben Jahr wurden 157 km² an das Bundesheer übergeben.

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Niederösterreich 3D - Döllersheim - Friedenskirche
Niederösterreich 3D - Döllersheim - Friedenskirche

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