Die Statue vor dem Westportal von Stift Lilienfeld zeigt Maria Immaculata als schlank aufgerichtete, in sich versunkene Gestalt. Sie steht auf einer stilisierten Wolkenbank, wodurch die Figur leicht entrückt und himmelwärts orientiert wirkt. Unter ihren Füßen windet sich eine Schlange, die jedoch nicht direkt von Maria zertreten wird, sondern sich eher um die Wolkenform legt – ein ungewöhnliches Detail innerhalb dieses Bildtypus.
Maria trägt ein langes, weich fließendes Gewand, dessen Falten sanft über den Sandstein fallen und dem Körper eine ruhige Eleganz verleihen. Ihr Kopf ist leicht geneigt, und ihr Ausdruck wirkt gesammelt und zugleich mild. Ein Sternenkranz mit sieben Sternen umgibt ihr Haupt und unterstreicht ihre besondere Reinheit, ohne die später verbreiteten zwölf Sterne oder eine Mondsichel zu verwenden.
Die Figur ist im barocken Stil gehalten und wurde aus hellem Zogelsdorfer Sandstein gearbeitet, was ihr einen warmen, weichen Charakter gibt und gut mit der Fassade des Stiftes harmoniert. Sie stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert.
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